Das Buch
Kurt Cobain (1967-1994) war mit seiner Band Nirvana einer der einflussreichsten Musiker seiner Zeit. Ein sensibler, zorniger Mensch und ein genialer Musiker, der - wie Jim Morrison und Janis Joplin - im magischen Alter von 27 Jahren an seinen Träumen zerbrach. Eine zutiefst radikale Lebensgeschichte.
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Der Autor
Marcel Feige, geb. 1971, lebt als freier Autor in Berlin, veröffentlichte zahreiche Bücher, darunter viele Thriller & Krimis, aber auch Sachbücher, z.B. die Biografien über Tattoo-Theo und Sido. Seine Biografie über die Punk-Diva Nina Hagen »That's Why The Lady Is A Punk« wurde 2003 mit der Corine ausgezeichnet.
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Die Presse
»Fesselnd wie ein Roman lässt sich ›I don't have a gun‹ herunterlesen, wobei es Marcel Feige gelingt, den Leser durchgehend zu bewegen und für Kurt Cobain zu begeistern - ob es nun um gute Momente oder Schicksalsschläge, ob es um Kurt Cobain privat oder seine Erfolge mit Nirvana geht. Dabei verliert er den Menschen Kurt Cobain nie aus dem Auge und bietet auf diese Weise sowohl dem eingefleischten Fan, als auch dem Leser, der den Musiker noch nicht kennt, eine mitreißende, interessante und spannende Lektüre. Rundherum empfehlenswert!«
Corinna Abbassi-Götte, Jugendbuch-Couch.de, März 2012

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Aberdeen
404 North Michigan StreetIn diesem blassen, schäbigen Holzhaus (re.) in der 404 North Michigan Street in Aberdeen befand sich die erste eigene Wohnung, die Kurt sich mit seinem Kumpel Jesse Reed im Sommer 1985 teilte. Es war freilich keine Luxuswohnung, nicht einmal ein Bungalow, sondern ein winzig kleines Einzimmerappartement mit fahler Tapete und zerschlissenem Bodenbelag, das sich im ersten Stock eines der typischen blassen, schäbigen Holzhäuser befand, von denen es im County nur so wimmelte. Aber das alles spielte für Kurt und Jesse keine Rolle, entscheidend war: Das Zimmer gehörte ihnen. Niemand bestimmte dort über sie. Keiner sagte ihnen, was sie zu tun und zu lassen hatten. Es war ihr Reich.
Sie strichen es mit rosaroter Farben, möbilierten es mit Liegestühlen, Dreirädern und anderem Kram, den sie aus den Gärten der Umgebung klauten. Kreuze von den Grabsteinen im Friedhof mussten als zusätzliche Dekoration herhalten, ebenso blutüberströmte Babypuppen, die sie an die Wände nagelten. Passend dazu lasen sich die Schriftzüge, die Kurt mit Seife ans Fenster schmierte: Satan regiert. Und: 666. Daneben baumelte an einer Henkersschlinge eine Gummipuppe, die sie irgendwo aufgetrieben hatten.
Aber davon ist heute natürlich nichts mehr zu sehen.

*

404 1000 1/2 East Second StreetHatte ich in den letzten Tagen tatsächlich behauptet, jeder in Hoqiuam oder Aberdeen hätte sich erfreut gezeigt über die Fans, die auf der Suche nach Kurts Lebensweg sind? Nun, nicht wirklich alle.
Als ich zum Beispiel auf dem Grundstück 1000 1/2 East Second Street in Aberdeen vergeblich das kleine Haus suchte, in dem Kurt bis zu seinem Umzug zu seiner damaligen Freundin Tracy Marander nach Tacoma lebte, und deshalb die junge Bewohnerin in dem kleinen Häuschen (vorne im Bild) fragte, reagierte sie genervt. Das würden sie ständig Leute fragen, beschwerte sie sich, aber die Hütte habe auf ihrem Hinterhof gestanden - und jetzt sei sie schon seit Jahren abgerissen. Sonst noch Fragen?

*

An der East Wishkah Street in Aberdeen gibt es auch nach 30 Jahren noch Rosevear's Musik Center, wo Kurts Onkel seinerzeit für 125 Dollar eine gebrauchte E-Gitarre von Lindell und einen alten Zehn-Watt-Verstärker erwarb. Der Grundstein für Kurts musikalischen Werdegang war damit gelegt.
Rosevear's Music CenterRosevear's Music Center Direkt vor dem Geschäft erinnert ein kunstvoll verzierter Baumschutz an Aberdeens berühmtesten Sohn ...

(weiter...)

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